Staat greift Weiterbildungswilligen kräftig unter die Arme
Wer sich beruflich weiterbilden möchte, der braucht am Ende häufig eines: Geld. Jedoch zahlt sich eine Investition in die eigene Weiterbildung am Ende häufig aus – und das nicht nur finanziell. Trotz alledem kann ein passender Lehrgang schnell mal einige tausend Euro kosten und so manch einer fragt sich wie er diesen finanzieren soll. Uns genau da greift der Staat einem unter die Arme. Mithilfe der Fördermaßnahme Aufstiegs-BAföGs unterstützen Bund und Länder Berufstätige bei der Finanzierung ihrer Weiterbildung, um ihnen so mehr Aufstiegs- und Karrierechancen zu ermöglichen. Doch wie funktioniert das Ganze denn jetzt genau und was gilt es zu beachten? Wir klären auf!
Das Wichtigste in Kürze:
- Förderung für Vorbereitung aus mehr als 700 Fortbildungsabschlüsse
- Das Aufstiegs-BAföG besteht aus einem Zuschuss und einem Darlehen
- Förderung ist einkommens-, alters- und vermögensunabhängig
- 50% Zuschussanteil für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren
- 50% Erlass des Darlehens bei Bestehen der Prüfung
- Es gibt insgesamt 3 Anträge zur Beantragung und einen, der im Laufe des Lehrgangs eingereicht werden muss
Verbesserte Karrierechancen, Ein höheres Gehalt und gesteigerte Fachkompetenz: Die Liste der Gründe FÜR eine berufliche Weiterbildung ist lang. Doch wer seine beruflichen Ambitionen dank etwaiger Fortbildungen verbessern will, muss erst einmal die finanziellen Mittel dazu haben. Und genau da kommt das Aufstiegs-BAföG ins Spiel. Mit dieser Fördermaßnahme unterstützen Bund und Länder die Vorbereitung auf mehr als 700 verschiedener Abschlüsse. Dennoch gibt es noch genügend Weiterbildungsinteressierte, die diese Fördermaßnahme nicht in Anspruch nehmen, obwohl diese Ihnen zusteht.
Aufstiegs-BAföG: Welche Weiterbildungen werden gefördert?
Gefördert werden unterschiedlichste Fortbildungen öffentlicher und privater Anbieter in Voll- und Teilzeit, die fachlich gezielt auf öffentlich-rechtliche Fortbildungsprüfungen nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG), der Handwerksordnung (HwO) oder auf gleichwertige Abschlüsse nach Bundes- oder Landesrecht vorbereiten. Dabei dürfen die Fortbildungskosten maximal 15.000 Euro betragen.
Wer hat Anspruch auf die Förderung?
Mit dem Aufstiegs-BAföG wird gefördert, wer sich in einer förderfähigen Maßnahme auf einen Fortbildungsabschluss vorbereitet. Unabhängig vom Alter und Einkommen zählen hierzu:
- Personen, die die Voraussetzungen der jeweiligen Fortbildungsordnung für die Prüfungszulassung oder die Zulassung für die angestrebte fachschulische Fortbildung (Vorqualifikation) erfüllen
- Personen, mit maximal einem Bachelorabschluss oder ein vergleichbaren Hochschulabschluss.
- Personen, die bisher noch keinen Aufstiegs-BAföG in Anspruch genommen haben
Wie wird gefördert?
Die Förderung umfasst mehrere Komponenten und erfolgt zum Teil unabhängig von Ihrem Einkommen und Vermögen. Wie viel und welche Leistungen gezahlt werden, hängt jedoch von der jeweiligen individuellen Situation des Antragsstellers ab.
Die Förderung umfasst sowohl einen Zuschuss (50%), der nicht zurückgezahlt werden muss, als auch ein zinsgünstiges Darlehen der KfW, welches Sie in Anspruch nehmen können, aber nicht müssen. Die Förderung ist einkommens-, alters- und vermögensunabhängig. Das KfW-Darlehen ist während Ihrer Fortbildung zins- und tilgungsfrei. Nach bestandener Prüfung erhalten Sie sogar 50% auf den Darlehensbetrag erstattet.
Bei Vollzeitmaßnahmen können Sie zusätzlich einen Beitrag zum Lebensunterhalt beantragen. Dieser und hängt jedoch dann vom jeweiligen Einkommen und Vermögen ab.
Eine entsprechende Beispielrechnung finden Sie hier.
Wie funktioniert das Antragsverfahren und welche Formulare muss ich wann und wo einreichen?
Um Aufstiegs-BAföG für unsere Lehrgänge zu erhalten, benötigen Sie im Grunde „nur“ drei (bzw. vier) Formulare. Die Formulare können Sie direkt online ausfüllen, ausdrucken und unterschreiben. Grundsätzlich kann der Antrag während der gesamten Lehrgangsdauer gestellt werden.
Folgende Formblätter werden für den Antrag benötigt:
Formblatt A: Auf diesem Formblatt müssen Sie eigenständig Details zu Ihrer Person zum Förderantrag ausfüllen. Neben personenbezogenen Daten geben Sie hier auch Informationen zum angestrebten Lehrgang und Ihrer Bankverbindung an. Für die Förderung von Vollzeitlehrgängen müssen Sie weitere Anlagen beachten. Dort geben Sie Auskünfte über Ihr Vermögen und die Ihres Ehegattens/in bzw. eingetragenen Lebenspartners/in.
Formblatt B: Dieses Formblatt zur Bescheinigung Ihrer Teilnahme an dem Fortbildungslehrgang erhalten Sie von uns. Geben Sie uns dazu bei Ihrer Kursanmeldung einfach den Hinweis „Aufstiegs-Bafög“. Im Anschluss wird die notwendige Bescheinigung von uns erstellt und postalisch an Sie verschickt. Diese legen Sie dann Ihrem Antrag bei.
Formblatt Z: Dieses Formblatt beinhaltet die Bestätigung der Zulassungsvoraussetzungen und wird von der jeweiligen Kammer ausgefüllt.
Wenn alle Formblätter wieder zurück bzw. fertig ausgefüllt sind, senden Sie den kompletten Antrag an das für Sie zuständige Amt für Ausbildungsförderung.
Formblatt F: Den Nachweis über die regelmäßige Teilnahme erhalten Sie im Laufe des Lehrgangs von uns. Bei Antragsstellung müssen Sie dieses Formblatt nicht berücksichtigen.
Für welche Endriss-Lehrgänge kann das „Aufstiegs-BAföG“ Anwendung finden?
Aufstiegs-BAföG (früher Meister-BAföG) für Präsenzlehrgänge und Online-Kurse:
- Bilanzbuchhalter-Tageslehrgang
- Bilanzbuchhalter-Samstaglehrgang
- Bilanzbuchhalter-Abendlehrgang
- Bilanzbuchhalter Online-Kurs
Aufstiegs-BAföG (früher Meister-BAföG) für Fernlehrgänge:
- Bilanzbuchhalter-Fernlehrgang
- Controller-Fernlehrgang
- Steuerfachwirt-Fernlehrgang
- Wirtschaftsfachwirt-Fernlehrgang
Fazit: Auch wenn es durchaus einige Nerven kosten kann, sich im Dickicht Förderung zurecht zu finden, stellt das Aufstiegs-Bafög eine tolle Möglichkeit dar, sich auch ohne viel Geld weiterzubilden, um so auf der Karriereleiter ein Stück weiter nach oben zu gelangen.