Die E-Rechnungspflicht in Deutschland im B2B-Bereich

Im April 2023 hat das BMF zahlreiche Verbände angeschrieben und um eine Stellungnahme zur Einführung verpflichtenden E-Rechnung für inländische B2B-Umsätze gebeten. Für die Einführung liegt der Termin 01.01.2025 vor...

Der Diskussionsvorschlag des BMF korrespondiert mit den EU-Vorgaben. Mit der sog. „VAT in the Digital Age (ViDA)“ soll ein transaktionsbezogenes Meldesystem für EU-Umsätze eingeführt werden, ebenso die E-Rechnungspflicht. 

Es soll ein nationales Meldesystem eingeführt werden, entsprechend den Entwürfen zu Artikel 271a und 271b MwStSystRL, danach sollen Steuerpflichtige den Steuerbehörden auf elektronischem Weg bestimmte Rechnungsdaten (sog. Meldedaten) zu ihren im Inland steuerbaren Umsätzen übermitteln.

Als „Modell“ dient u.a. Italien, dort wurde mit dem 01.01.2019 ein solches Austauschverfahren von Rechnungen verpflichtend eingeführt. Dabei ist zu beachten, dass die Rechnung als Datensatz (XML) und nicht als pdf (wie häufig vermeintlich angenommen) übermittelt werden muss.

In der Diskussion ist u.a. eine schrittweise Einführung der E-Rechnung, orientiert an der Rechnungssumme oder Unternehmensgröße. Damit sollen (wohl) kleine Unternehmen von der Verpflichtung ausgenommen werden.
Diese geplanten „Erleichterungen“ sind jedoch kritisch zu sehen. Damit wäre eine Kontrolle der Rechnungssummen und/oder Unternehmensgrößen erforderlich. Vielmehr ist aus meiner Sicht eine Verpflichtung unabhängig einer Unternehmens- oder Rechnungsgröße sinnvoll – obwohl ich selbst davon betroffen wäre. Es stellt sich die Frage der technischen und ökonomischen Lösung.

Sofern Unternehmen mit ERP-Systemen arbeiten, bei denen über das System eine Rechnung auf Basis der Stamm- und Bewegungsdaten schon derzeit erstellt wird, so ist es nur eine Frage des sog. Mappings, welches für die E-Rechnung zu erfüllen ist. Dieses wird heute schon im ZUGFeRD- oder XRechnung-Standard (im XML-Standard) gelebt. Für Unternehmen, die eine solche Lösung nicht haben, oft aus ökonomischer Sicht, könnten diese über eine Portallösung die elektronische Rechnungsstellung erfüllen.

Auf Rechnungsempfängerseite ist die hybride Variante von ZUGFeRD (xml und pdf) eine ideale Lösung, da der Rechnungsempfänger die Wahl hat, welches Format er für seinen Rechnungseingangsprozess verwendet.

Kommt es zur Umsetzung gewinnt die elektronische Rechnung und damit der vollautomatisierte Rechnungsablauf an Bedeutung, in der Literatur wird von Verkürzung der Rechnungsdurchlaufzeiten von 50 bis 60% gesprochen. Fehler bei Datenerfassungen entfallen und das Auffinden von Rechnungen und Sachverhalten ist über eine Volltextsuche erheblich einfacher - das freut auch die Finanzverwaltung, das Ziel von ViDA.
 

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